Für die Prostatabiopsie gibt es verschiedene Verfahren. Standard ist heute die transrektale Prostatastanzbiopsie unter Ultraschall - Kontrolle, das heißt das Ausstanzen dünner Gewebezylinder durch eine Nadel vom Mastdarm aus, deren Lage mittels Ultraschall kontrolliert wird. Dies erleichtert die gezielte Entnahme von Proben aus verschiedenen Stellen der Prostata und ermöglicht die Messung des Prostatavolumens. Da sich Bereiche, die bei der DRU auffällig waren, nicht unbedingt auch im TRUS abgrenzen lassen, kann es sinnvoll sein, dort unter Tast-Kontrolle weitere Proben zu entnehmen.
Vor dem Eingriff dient das Erheben der Anamnese (Vorgeschichte) vor allem dazu, erhöhte Risiken für Komplikationen (s.u.) im Voraus zu erkennen, um dagegen vorzubeugen. Die Anamnese betrifft insbesondere das Herz-Kreislauf-System, die Blutgerinnung, den Stoffwechsel und das Immunsystem (z.B. Herzerkrankung, Bluthochdruck, gerinnungshemmende Medikamente, Diabetes mellitus, Implantate, Transplantation, Allergie, HIV-Infektion).
Die Stanzbiopsie soll unter Antibiotikaschutz erfolgen, das heißt, man nimmt vorsorglich kurzzeitig ein Antibiotikum ein, um das Risiko einer Infektion durch Darmkeime zu vermindern. Weitere Maßnahmen vor oder während des Eingriffs wie eine Narkose sind nur selten nötig. Das örtliche Einspritzen von Betäubungsmitteln (Infiltrationsanästhesie) vermindert zwar mögliche Schmerzen, ist jedoch mit weiteren Vorsorgemaßnahmen wie dem Legen einer Infusion verbunden. Ähnliches gilt auch für die Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmitteln (Analgosedierung).
Zur Biopsie wird die Ultraschallsonde in den Mastdarm eingeführt (Abb. 1). Sie enthält einen Kanal, durch den sich die Biopsienadel in den Zielbereich vorschieben lässt. Das Ausstanzen der Gewebezylinder selbst erfolgt mit einem speziellen Apparat blitzschnell und damit kaum spürbar, nur ein Klick ist zu hören.